Begleitende Broschüre Dokumentation jüdischer Friedhof
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Der jüdische Friedhof in Baiersdorf ist über 600 Jahre alt. Er ist ein Denkmal mit
großer kulturhistorischer und religiöser Bedeutung, das die gesamte Region
betrifft. Er ist bereits als Baudenkmal erfasst und im Bayerischen Denkmal-Atlas
kartiert.
Es gilt nicht nur dieses Denkmal so gut wie möglich zu bewahren, sondern auf
Grund seiner Signifikanz für die lokale und jüdische Geschichte lohnt es sich,
dieses auch erschließen zu lassen. Verwitterung und Verfall der über 1.200
Grabsteine schreiten stetig voran. Aus religiösen Gründen werden Gräber auf
jüdischen Friedhöfen meist nicht restauriert bzw. nicht rekonstruiert.
So galt es, den Ist-Stand zügig festzuhalten. Eine wissenschaftliche
Gesamtaufnahme und Dokumentation war deshalb der einzige Weg von diesem
Kulturdenkmal dauerhaft Zeugnis abzulegen.
Bald nach der Stadterhebung Baiersdorfs 1353 fanden Juden eine dauerhafte Bleibe in der Stadt. Sie waren bis zum November 1938 integraler Bestandteil der Bevölkerung in Baiersdorf. Zeitweise war ein Viertel der Bewohner der Stadt jüdischen Glaubens. Sie waren fest in den Alltag des Ortes integriert. Als Zeugnis einer gelebten Kultur blieb nach dem Zweiten Weltkrieg als bauliche Spur nur der jüdische Friedhof. Er ist nach jüdischer Vorstellung für die Ewigkeit angelegt.
Durch Fördermittel des Bezirks Mittelfranken und des Landkreises Erlangen-Höchstadt konnte die Gesamtaufnahme und Dokumentation des jüdischen Friedhofes vorangebracht werden.